Märkische Schweiz – R1 von Seelow nach Fürstenberg

Wir haben den Ostersonntag für den Saisonauftakt genutzt und eine „kleine“ Aufwärmrunde gemacht: 80km auf dem Europaradweg R1 von Seelow nach Fürstenberg.

Um zum Bahnhof Seelow-Gusow zu kommen, muss man zunächst nach Lichtenberg; je nach vorhandenem Gepäck ist das mit Fahrrädern zur Zeit etwas umständlich, denn weder am Ostkreuz noch in Lichtenberg sind eine Rolltreppe oder ein Fahrstuhl vorhanden, für uns war es aber unproblematisch.

Storche im Nest

Mit der Oderlandbahn (RB26) geht es von Berlin-Lichtenberg über die Märkische Schweiz bis nach Kostrzyn direkt an der deutsch-polnischen Grenze. Die Bahn ist sehr überschaubar und hat dementsprechend nur ein Fahrradabteil – laut Hinweisschild werden nur bis zu 10 Fahrräder transportiert – an diesem Morgen war der Wagon kurz vor Abfahrt allerdings randvoll mit ca. 25-30 Rädern. Die Angestellten waren zum Glück freundlich und geduldig, andere Reisende berichteten, dass sie auch schon aus dem Zug geworfen wurden und eine Stunde warten mussten (ohne Garantie, dass es im nächsten Zug klappt). Daher der Tipp: Frühzeitig in Lichtenberg sein, die Bahn steht bereits eine Weile vor Abfahrt dort, dann hat man eine größere Chance, zu den ersten 10 Rädern zu gehören und auch noch einen Sitzplatz zu bekommen.

Um sicher bis in den Berliner ABC-Bereich zurück radeln zu können, haben wir die Bahn bereits am Bahnhof Seelow-Gusow verlassen. Die Fahrtkosten lagen bei 4€ (ermäßigt wegen Bahncard) + 3,20€ fürs Fahrrad pro Person ab Strausberg.

Der Raps blüht

Der Weg schlängelt sich auf den ersten 30 Kilometern durch endlose Rapslandschaften, wir beobachteten riesige Kraniche, jede Menge Greifvögel und auch einige Störche mit Nachwuchs in ihren Nestern. Der Weg ist gut ausgebaut und nahezu durchgehend asphaltiert, daher fallen die gelegentlichen Steigungen der märkischen Schweiz gar nicht weiter auf und es lässt sich entspannt dahin rollen. Es sei denn, die Bremse klemmt und man (frau) bemerkt es erst nach der halben Strecke…

Kraniche im Feld

In der wirklich hübschen Kurstadt Buckow fanden wir dann einen perfekten Picknickplatz auf einem Steg an einem kleinen See. Gut gestärkt ging es weiter auf die nächsten 16 Kilometer durch grüne Landschaft und kleine Dörfer bis Rehfelde.

Picknick am See

Hier endet das Plaisirradeln abrupt – der Weg ist zwar nach wie vor gut ausgebaut, allerdings auf den 22km bis Erkner permanent parallel zur Landstraße, die näher an Berlin auch stärker befahren ist. Zwar führen auch zuvor kleinere Abschnitte an Landstraßen entlang, aber dort gibt es kaum Autos und immer viel zu sehen – dieser Abschnitt hingegen ist lang, trostlos, und monoton.

Glücklicherweise wendet sich das Blatt in Erkner wieder und es geht vorbei an stattlichen Villen am Dämeritzsee zu einer wunderschönen Waldstrecke, die am Ufer des Müggelsees endet. Der Weg ist auf diesem Abschnitt sehr gut besucht – eine kleine Fahrrad-Autobahn im Vergleich zur Leere der ersten Kilometer – aber dennoch ein schönes Ausflugsziel, auch für kurze Tagestouren in Stadtnähe.

Radeln im Wald in Köpenick

Fazit: Die Strecke lohnt sich bis Rehfelde.

Beim nächsten Mal würden wir wohl in der Bahn bis Kostrzyn sitzen bleiben, um lieber 20km entlang der Oder zu radeln, anstelle der Landstraße ab Rehfelde. Um dennoch in die Berliner Verkehrszone zurückzukehren, in der unsere Studententickets wieder gelten, kann man ab Rehfelde den Weg (9km) nach Straußberg einschlagen und kommt so auch wieder auf 80km Gesamtstrecke, allerdings in durchgängig schönem Ambiente. 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert